Rohre

Rohr - Innendurchmesser

Ein zu geringer Rohr-Innendurchmesser erhöht die Fließgeschwindigkeit und verursacht Turbulenzen, eine Erhöhung der Temperatur und einen Druckabfall. Daraus resultieren ein erhöhter Energiebedarf der hydraulischen Anlage und erschwerte Bedingungen für die gesamte Anlage (Temperatur des Mediums, Kavitation). Dieses kann zu einer vorzeitigen Abnutzung der Komponenten der Anlage führen.

Ein zu großer Rohr-Innendurchmesser erhöht die Beanspruchung und die Kosten der Anlage. Wir empfehlen, in den hydraulischen Leitungen folgende Fließgeschwindigkeiten zu beachten:

DruckleitungRückleitungSaugleitung
3 bis 5 m/s2 bis 4 m/s max.1 m/s max.

Um den Rohr-Innendurchmesser zu bestimmen, kann folgende Formel benutzt werden:

\[\text{Rohr-Innendurchmesser [mm]} = 4.61 * \sqrt{\text{Durchflussvolumen [l/min]} \over \text{Durchflussgeschwindigkeit [m/s]}}\]

Wandstärke des Rohres

Im Abschnitt "Zulässiger Druck bei Edelstahlrohren" ist der Nenndruck des Rohres in Abhängigkeit von der Wandstärke angegeben. Der Nenndruck wird dabei mit der folgenden Formel ermittelt:

\[p = 10 K * ln({DA \over DI}) * {1 \over S} \text{[bar]}\]

K: Zugfestigkeit [N/mm2]
DA: Ø Außen [mm]
DI: Ø Innen [mm]
S: Sicherheitsbeiwert

Diese Formel findet in der DIN ISO 10763 Verwendung und berücksichtigt unter anderem die tangentialen Spannungen an der Innenseite des Rohres. Die Anwendung von DIN ISO 10763 resultiert grundsätzlich in niedrigeren zulässigen Nenndrücken als DIN 2413. Die Anwendung von DIN ISO 10763 wird empfohlen, weil die Ergebnisse genauer sind und nur dadurch die 4-fache Systemsicherheit gewährleistet werden kann.

Bei der Auswahl des Rohres und bei der Verarbeitung unbedingt beachten

  • Für eine fehlerfreie Rohrmontage ist die Verwendung von nahtlosem Präzisionsstahlrohr aus den Werkstoffen St 37.4 bzw. St 52.4 sowie bei nichtrostendem Stahl Rohre z.B. aus dem Werkstoff 1.4571 vorzusehen. Bei den Toleranzen ist DIN 2391-1 zu beachten.
  • Rohre fachgerecht biegen (Rundheit des Rohres erhalten, zulässige Biegeradien einhalten)
  • Temperaturbereich beachten (bei höheren Temperaturen ergibt sich z.B. bei Edelstahlrohren ein verringerter Nenndruck)
  • Temperaturausdehnung des Rohres beachten
  • Einwirkungen durch äußere Kräfte (z.B. Rohrgewicht) beachten

Zulässiger Druck bei Edelstahlrohren

Zulässige Drücke für Rohre aus Edelstahl 1.4571

(nach DIN ISO 10763 berechnete Werte, Sicherheitsbeiwert S = 4)

Rohr AD [mm]Wanddicke [mm]Druck [bar]
40,5259
41624
50,5201
51460
61365
61,5624
62989
81259
81,5423
82624
82,5883
101201
101,5321
102460
102,5624
103825
121164
121,5259
122365
122,5485
123624
123,5788
142303
142,5398
143504
143,5624
144763
151,5201
152279
152,5365
153460
162259
162,5337
163423
181,5164
182226
182,5293
183365
Rohr AD
[mm]
Wanddicke
[mm]
Druck
[bar]
202201
202,5259
203321
203,5388
204460
221,5132
222181
222,5232
223287
223,5345
252157
252,5201
253247
254347
255460
282139
282,5177
283217
283,5259
302129
303201
304279
305365
306460
322120
322,5153
323187
352109
352,5139
353169
354234
355303
382100
383155
384213
385275
386342
42290
423139
424190
425245
Zurück (Technische Hinweise)